Mit Herz und Verstand für Leutkirch

Leutkirch: klimaneutral bis 2030

Die Bekämpfung des Klimawandels ist die zentrale Herausforderung unserer Zeit. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse sind mehr als alarmierend – und kommen zu dem Ergebnis: In den nächsten zehn Jahren wird sich entscheiden, ob es noch gelingt, die Erderwärmung auf unter 2 Grad, besser noch unter 1,5 Grad zu begrenzen. Wenn dieses Ziel erreicht werden soll, sind alle gefordert und zu weitreichenden Veränderungen bereit sein: Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und gesellschaftliche Organisationen, die Bundespolitik und die Landesregierungen. Vor allem aber: die Kommunen. Nur wenn lokal die Treibhausgasemissionen sinken, kann Deutschland seine Klimaschutzziele erreichen. Jede einzelne Kommune trägt ein hohes Maß an Verantwortung und muß einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Auch unsere Stadt muß ihre Anstrengungen im Klimaschutz deutlich verstärken und beschleunigen. Das Ziel sollte sein, dass die gesamte Stadtverwaltung und sämtliche städtischen Liegenschaften bis zum Jahr 2030 klimaneutral werden.

Dazu schlagen wir folgende Maßnahmen vor:

Weiterer Ausbau der regenerativen Energieerzeugung

  • Verpachtung von Flächen im Stadtwald zur Errichtung von ein bis zwei Windenergieanlagen, bei positivem Ergebnis des Artenschutzgutachtens
  • Weitere Ausweisung von Freiflächen für größere Photovoltaikanlagen, möglichst unter Einbeziehung von Maßnahmen zum Artenschutz oder zur Kombination mit landwirtschaftlichen Nutzungen
  • Installation von PV-Anlagen auf allen dafür geeigneten stadteigenen Gebäuden. Ausnahmen: denkmalgeschützte Gebäude und Gebäude in der Altstadt
    Einrichtung eines Online-Tools, mit dem die Eignung von privaten Hausdächern zur Strom- und Wärmeerzeugung mittels Photovoltaikanlagen bzw. Solarthermie abgeschätzt werden kann

Klimagerechter Umbau der Stadtverwaltung

  • 100% Ökostrom für alle städtischen Einrichtungen und Liegenschaften
  • Umstellung des städtischen PKW-Fuhrparks auf elektrisch betriebene Fahrzeuge bis 2030
  • Einrichtung einer Stabsstelle Klimaschutz beim Oberbürgermeister
  • Verbot von Heizanlagen mit fossilen Brennstoffen in allen Neubaugebieten, sowohl in der Stadt wie auf den Dörfern, Förderung von Pilotvorhaben zur Nutzung regenerativer Energien zur Gebäudeheizung
  • Weiterer Ausbau des regenerativen Fernwärmenetzes, insbesondere Anbindung der Altstadt
  • Städtisches Förderprogramm für Maßnahmen zur Fassaden- und Dachbegrünung
  • Erstellung von aktualisierten Energiegutachten für die größeren städtischen Liegenschaften mit Maßnahmen zur energetischen Sanierung. Schrittweise Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen, unter Berücksichtigung der Dringlichkeit und Wirtschaftlichkeit. Erstellung einer Prioritätenliste

Bewertung aller Beschlussvorlagen im Hinblick auf ihre Klimawirkungen

  • Beitritt zum Bündnis „Klimaneutrales Allgäu 2030“, Kompensation von unvermeidbaren Emissionen über Projekte von „Klimaneutrales Allgäu“

Mobilität und Verkehr

  • Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung in der Innenstadt, Ausweisung von weiteren Fußgängerzonen, insbesondere in der Marktstraße Süd
  • Weiterer Ausbau des Radwegenetzes, Nutzung der erweiterten Fördermöglichkeiten
  • Tempo 30 im gesamten Stadtgebiet, Teilnahme am Pilotprojekt des Landes Baden-Württemberg
  • Umstellung des Stadtbusses auf E-Mobilität
  • Pilotprojekt für eine verbesserte Anbindung der Ortschaften über ein Rufbussystem